Schon wieder sind ganze sechs Wochen seit dem letzten Update vergangen. Ich muss dringend an meiner Veröffentlichungsfrequenz arbeiten, aber neben Baustelle, Arbeit und Familie bleibt derzeit nicht besonders viel Freizeit übrig. Laut Zeitplan sind etwa die Hälfte der Baumaßnahmen abgeschlossen, wobei wir derzeit bedingt durch verschiedene Faktoren eine leichte Verzögerung von zwei bis drei Wochen haben. Der Bauleiter Lars von Basum ist allerdings zuversichtlich, dass diese wieder aufgeholt werden und der angestrebte Fertigstellungstermin Anfang November eingehalten werden kann.
Den Anfang dieser Periode machen die Fugen. Ich glaube, wir haben dem Verfuger ganz schon nerven gekostet, denn erst die vierte Probe (Sulfadur mit Silbersand) traf endlich unseren Geschmack. Leider stellte sich dann in der Praxis heraus, dass diese Mischung sehr schnell trocken wurde, daher schwierig zu verarbeiten war und zu einer sehr groben Struktur führte. Glücklicherweise hat der Fuger mit dem freistehenden Gerätehaus angefangen, so dass wir für das Hauptgebäude dann doch noch auf die Mischung Sulfadur + gelber Sand wechseln konnten. Der Unterschied ist in dem Abstand kaum zu sehen und die Verarbeitung klappte viel besser. Die Hitze sorgte schließlich dafür, dass man den Anblick von drei durchtrainierten Männern mit nacktem Oberkörper auf unserer Baustelle bewundern konnte :D
An der Filigranbetondecke entdeckte ich während dessen einige Risse, die mir zunächst eine leichte Panikattacke verursachten, da sie ziemlich groß wirkten. Nachdem ich sie jedoch mit einem Risslineal nachgemessen habe, der größte Riss mit 0,25mm weit innerhalb der Toleranz liegt (und seit dem auch nicht gewachsen ist) und einem Telefonat mit Gert Schrandt war ich dann aber wieder beruhigt, dass es sich um normale Setzrisse handelt und von diesen keine Gefahr ausgeht.
Etwas warten mussten wir auf den Innenputz. Als Vorbereitung dafür habe ich sämtliche Kabel, die später zum Verteiler und zum Netzwerkschrank führen sollen, mit einer an Haken befestigten Bewehrungsstange an der Decke fixiert:
Eine Woche später als eigentlich erwartet, war der Verputzer dann schließlich auch auf unserer Baustelle. Da unser Auftrag offenbar genau in die Urlaubszeit der Firma gefallen ist, stand der Arme die meiste Zeit ganz alleine auf unserer Baustelle und hat die Arbeit gemacht, die normalerweise drei Personen erledigen: Profilschienen an den Kanten befestigt, letzte Hindernisse beseitigt, die Maschine bedient, den Putz an die Wände gesprüht und glatt gestrichen. Leider war zudem die Vorarbeit der anderen Gewerke nicht ganz perfekt, was zusätzlich Zeit gekostet hat: die Zimmerer hatten vergessen, die überstehenden Teile der Dampfsperre abzuschneiden, und der Heizungsbauer versäumt, die bereits an der Wand fixierten Rohre noch einmal zu lösen, damit der Verputzer überhaupt an die dahinterliegende Außenwand gelangen konnte.
Mit dem Freilegen der Gerätedosen sollte man sich nicht zu viel Zeit lassen. Es kommt auf das richtige Timing an. Ist der Putz noch zu frisch, schlägt man leicht zuviel von der Wand ab. Ist er trocken, muss man aufwendig nacharbeiten, um die komplette Dose freizulegen. Ideal ist der Zeitpunkt dazwischen. Dann reichen einige Hammerschläge auf den Bereich der Dose, und der Putz fällt fast von alleine vom Signaldeckel hinunter, der anschließend bequem von der Dose gezogen werden kann. Trotzdem sind wir mit der Arbeit des Verputzers sehr zufrieden. Mit etwa 2cm ist er dick genug geworden, um sämtliche Gerätedosen ausreichend zu bedecken, und die Oberfläche überwiegend so gleichmäßig, dass ich auch keine Bauchschmerzen hätte, hier oder dort Tapeten statt Raufaser kleben zu lssen.
Fast hätten wir noch gratis das Gerätehaus innen verputzt bekommen: während eines Rundgangs meinte der Verputzer, dass er das Gerätehaus am Ende der Woche auch noch machen wird. Dummerweise habe ich in dem Moment wahrheitsgemäß "Nö, wieso?" geantwortet, da die Baubeschreibung keinen Innenputz für das Gerätehaus beinhaltet. Der Auftragszettel beinhaltete den Raum auch tatsächlich, allerdings hat er das dann von seinem Chef noch einmal prüfen lassen. Tja, Chance vertan, aber ein paar Karmapunkte gesammelt.
Am 15. Juli wurden schließlich planmäßig die Hausanschlüsse gelegt: Gas, Wasser, Strom und Leerrohre für die Glasfaser der Telekom. Vorsorglich hatte ich zuvor die geplanten Positionen für Hauptverteilung, Zählerkasten, Wechselrichter und Netzwerkschrank ausgemessen und an die Wände gezeichnet, damit die Anschlüsse diesen später nicht im Weg sind.
Da sich die Glasfaser nicht von elektromagnetischen Störungen beeinflussen lässt, haben wir zusätzlich noch ein 5x6mm² NYY-Kabel als Vorsorge für ein Elektroauto mit durch die Muffe der Telekom-Sparte gelegt. Im Nachhinein hätte ich eigentlich auch noch ein zweites Erdkabel für die reguläre Stromversorgung des Gerätehauses mit da durch legen können, aber dies mit mir leider erst eingefallen, als der Graben schon wieder verschlossen war. Vielleicht hole ich das nach, wenn der GaLa-Bauer für die Verlegung der Regenabflussrohre den Bereich sowieso wieder geöffnet hat, Von der Straße bis zum Hausanschluss wurden etwa 16m Leitung verlegt.
In dieser Woche wurde dann schließlich zuerst die Schüttdämmung, dann Dämmplatten und schließlich die Fußbodenheizung in jedem Raum verlegt. Da der Heizkreisverteiler im Erdgeschoss keinen Auslass für die Kabel der Stellmotoren hat, ich diese aber gerne ohne Verlängerung anschließen wollte, habe ich kurzerhand zur Flex und zum Dremel gegriffen, einen Schlitz von etwa 10x1cm in die Oberseite geschnitten, entgrätet und einen Hager Miniverteiler (GD108N) darüber montiert.
Am Montag soll der Estrich kommen, der dann ein paar Tage trocknen sollte, bevor er begehbar ist. Anschließend hoffe ich, dass wir so schnell wie möglich den elektrischen Anschluss realisieren können, so dass der Baustromverteiler weg kann und das nervige Abrollen der Kabeltrommeln entfällt.