Tag 153: Elektroinstallation

Schon als Kind wollte ich immer Elektriker werden, und so war es für mich von Anfang an klar, dass ich die Elektroinstallation soweit wie möglich in Eigenleistung erledigen möchte (natürlich unter Aufsicht und Kontrolle durch einen Elektrikermeister). Dazu gehört insbesondere das Schlitzen der Wände und Verlegen der Kabel, womit wir bereits Anfang Mai begonnen haben.

Elektroinstallation

Die Arbeit war sehr viel umfangreicher als ich es mir vorgestellt hatte, ohne unsere Helfer wären wir niemals rechtzeitig fertig geworden. Vielen Dank noch einmal! Das Anlegen und Ausmeißeln der Leitungsschlitze und das Senken der Gerätedosen geht mit passemdem Werkzeug recht schnell. Doch spätestens beim Verlegen der Leitungen merkte ich die fehlende Erfahrung. Lektionen, die ich "für's nächste Mal" gelernt habe:

  • Lieber NYM im Leerrohr statt NYY ohne, da es viel einfacher zu verlegen ist (oder gleich Einzeladern im Leerrohr, wie es wohl im süddeutschen Raum üblich ist).
  • Gerätedosen immer ordentlich ausmeißeln. Nichts ist nerviger, als die bereits im Gips getrocknete Dose noch einmal komplett wieder freimeißeln zu müssen, weil sie viel zu weit aus den Steinen heraus steht.
  • Die Schlitze passend zu den hinteren Löchern der Gerätedosen setzen und am Übergang entsprechend tief ausmeißeln. Verwendet man die vorderen Löcher, darf der Mantel nur minimal hervorstehen, wenn später noch eine Steckdose hinein soll.
  • Die Schlitze, insb. für die 25er-Leerrohre der Netzwerkkabel, immer ausreichend tief anlegen und komplett ausmeißen.
  • Den Übergang zum Boden oder zur Decke bekommt man mit der ansonsten sehr praktischen Mauernutfräse nicht hin. Hier ist eine klassische Flex hilfreicher.
  • Zum schnellen Fixieren von Gerätedosen und Kabeln ist der schnelltrockende Elektrikergips ideal. Für den Rest mischt man diesen am besten im Verhältnis 1:1 mit Rotband und erhält eine Mischung, die man ca. 15 Minuten lang verarbeiten kann. Mit Zementputz haben wir keine guten Erfahrungen gemacht, da dieser nicht gut gehalten hat. Blitzzement hält zwar sehr gut, ist aber wenig ergiebig.
  • Und schließlich nicht so viel zum Thema "Schlitztiefe" im Internet recherchieren, das macht unnötig nervös. Theorie und Praxis scheinen beim Thema Elektroinstallation besonders weit auseinander zu liegen. Als Anfänger habe ich mich zunächst penibel an Schlitztiefen etc. gehalten, nur um später festzustellen, dass die darin verlegten Kabel am Ende kaum vom Putz verdeckt sein würden und die "Profis" auf anderen Baustellen offenbar rein nach Gefühl und Notwendigkeit arbeiten. Daher besser einfach den Elektriker fragen, wie er es machen würde, vielleicht vom Bauleiter eine zweite Meinung einholen, und es dann so ausführen. Oder gleich die Finger von diesem Gewerk lassen :-)

Kabelschacht

Mein Fazit: Ich kenne nun wie geplant jede Leitung im Haus beim Namen. Und ich habe während dieser Bauphase 6kg abgenommen!

Am kommenden Wochenende werde ich meinen Geburtstag damit verbringen, die Leitungen durchzumessen und auf Beschädigungen zu prüfen.