Dezember: Wir können früher anfangen!

Der Dezember brachte für uns eine gute und eine schlechte Nachricht. Die Gute: Da unsere Bauanzeige nach einer rekordverdächtig kurzen Zeit von nur zwei Tagen genehmigt wurde, rief uns Herr Albers von der Firma Schrandt an, um uns mitzuteilen, dass er deswegen unseren Zeitplan etwas vorziehen kann.

Doch da gibt es ein kleines Problem: die Klinker, für die wir uns im September entschieden haben, sind nicht in ausreichender Menge auf Lager, und die nächste Produktion findet erst im März 2019 statt. Wir haben also die Wahl, entweder unsere erste lieferbedingte Verzögerung zu akzeptieren, oder uns für einen anderen Klinker zu entscheiden und vermutlich sogar etwas früher anfangen zu könenn.

Da uns das Model Sylt im September fast genauso gut gefiel (und wir dieses im Gegensatz zu Bornholm auch an einem Referenzobjekt ansehen konnten) fiel uns die Entscheidung leicht.

Mit etwas Glück, und wenn das Wetter mitspielt, sollte es also im Januar losgehen.

Mehrspartenanschluss

Seit einigen Jahren verwenden auch die Stadtwerke Bramsche einen modernen Mehrspartenanschluss zur Hauseinführung, den wir vor Ort kaufen und mit Baubeginn dem Bauunternehmer zur Verfügung stellen, so dass dieser mit in die Bodenplatte eingegossen wird.

Wir hatten die Wahl zwischen einem runden Anschluss für 600 EUR, und einem rechteckigen für 800 EUR, bei dem die Anschlüsse in einer Reihe liegen. Letzteres sieht vor einer Wand etwas eleganter aus, aber wir ziehen in Erwägung, die Hausanschlüsse auf zwei benachbarte Wände zu verteilen. Ein runder Mehrspartenanschluss, der in die Raumecke eingelassen wird, ist dafür natürlich ideal.

Elektroinstallation

Zwischenzeitlich habe ich mich intensiv mit der Elektroinstallation des Hauses beschäftigt. Dieses Gewerk haben wir aus der Baubeschreibung entfernen lassen, da ich es zusammen mit einem befreundeten Elektriker als Smart Home auf KNX-Basis in Eigenleistung umsetzen möchte. Im Gegensatz zu anderen Gewerken kommt man bei der Elektrik ohne Meister nicht aus, aber viele Aufgaben kann ich natürlich als "Laie" auch selbst erledigen, etwa das Fräsen der Schlitze, die Verlegung der Kabel und natürlich die KNX-Planung und -Programmierung, die ich mir nicht nehmen lassen möchte.

Wir haben uns für die KNX-Installation ein vergleichsweise knappes Budget gesetzt, welches wir uns durch umso intensivere Vorplanung erkaufe. Dazu gehört insbesondere, zig verschiedene Hersteller und Komponenten miteinander zu vergleichen und die für unseren Bedarf günstigsten Varianten auszurechnen. Derzeit sieht es so aus, dass ich das geplante Budget einhalten oder zumindest nur knapp überschreiten werde - und wenn es klappt, dann hat die Anlage am Ende nur rund die Hälfte von dem gekostet, was mein Elektriker im Vorfeld geschätzt hat :-)

Im sogenannten Smart Home-Markt sind derzeit viele Hersteller unterwegs, bekannt sind zum Beispiel Homematic, Loxone oder Digitalstrom. KNX (früher als EIB - Europäischer Installations-Bus bekannt) ist einer der ältesten Standards und vor allem herstellerunabhängig. Es gilt allerdings auch als die mit Abstand teurerste Variante eine Hausautomation umzusetzen, da die etablieren Hersteller viel Geld für ihre KNX-Zertifizierten Produkte verlangen, und selbst die zur Programmierung benötigte Software ETS Professionel für bis zu 1000 Euro gekauft werden muss.

Doch in den letzten Jahren ist Bewegung in den Markt gekommen, einerseits durch die proprietären Wettbewerber, andererseits durch junge KNX-Neueinsteiger wie MDT und Interra/Yönnet, welche gute Produkte zu einen fairen Preis anbieten. Und auch die ETS muss nicht mehr zwangsweise in der Vollversion erworben werden, um eine KNX-Anlage selbst programmieren zu können. Einerseits bieten einige Hersteller wie Hager eigene Programme an (mit denen dann allerdings nur die eigenen Produkte programmiert werden können), andererseits hat auch die KNX Association inzwischen mit ETS Inside eine abgespeckte Version der ETS im Angebot, welche für die meisten privaten Installationen völlig ausreicht und mit 160 Euro ein vernünftiges Preisschild trägt (allerdings beschäftigt die KNX Association offenbar keine Useabillity-Experten, die Bedienung ist jedenfalls mehr als gewöhnungsbedürftig, vor allem, wenn man mit dem KNX-Konzepten nicht vertraut ist).

Wer sich für das Thema interessiert, dem empfehle ich das Buch Heimautomation mit KNX, DALI, 1-Wire und Co. von Stefan Heinle. Aber Vorsicht, wenn man sich mit dem Thema erst einmal beschäftigt, eröffnen sich viele Möglichkeiten, das Budget in die Höhe zu treiben!