Tag 23: Frostiger Nachtragsschock

Heute wäre der zweite Termin gewesen, an dem unser Brunnen für das Bauwasser hätte gespült werden sollen, aber leider hat uns erneut das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht. Bei Minustemperaturen und Bodenfrost funktioniert das mit dem Wasser nicht so gut. Ich hoffe nur, dass wir das hinbekommen, bevor die Maurer kommen – sonst müssen wir doch noch nach Bersenbrück, um dort vom Wasserverband ein Standrohr zu mieten. Den 1000L IBC-Tank haben die Kinder und ich heute zusammen mit meinem Vater schon einmal mit dem Anhänger abgeholt.

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Kurz nachdem die Bodenplatte fertiggestellt worden ist, kam am Donnerstag wie erwartet auch schon die erste Abschlagsrechnung. Etwas erschreckt hat uns jedoch die Nachtragsrechnung für die Erdarbeiten. Das war dann doch ein bisschen mehr, als wir erwartet hatten, und hat erst einmal für sehr gemäßigte Laune gesorgt. Der Grund für die Mehrkosten ist einerseits, dass der Mutterboden mit 80cm deutlich tiefer ist als im Vertrag vorgesehen (40cm), und andererseits, dass neben dem Gebäude auch gleich die Einfahrt mit abgetragen wurde. Das ist durchaus sinnvoll, weil es spätestens für die Pflasterarbeiten sowieso notwendig gewesen wäre, aber wir hatten es im Vorfeld nicht einkalkuliert.

Absteckung Bodenarbeiten

Tag 30: Feuerwehrmann Sam war vor Ort

Der erste Monat seit Beginn der Bodenarbeiten ist um. Die Bodenplatte ist ausgehärtet und wartet auf die Maurer. Durch den zwischenzeitlichen Kälteeinbruch ging es leider nicht so schnell vorran, wie erhofft, aber damit muss man bei einer Winterbaustelle ja rechnen.

Gestern war dann der dritte Termin mit der Feuerwehr, und dieses mal hat es endlich geklappt. Als wir fünf Minuten vor der vereinbarten Zeit am Grundstück eintrafen, stand der rote Wagen schon vor unserem Grundstück. Das Brunnenrohr wurde markiert, und anschließend mit Hochdruck in den Boden eingespült. Dieser spannende Teil war nach wenigen Minuten schon wieder vorbei, hat aber trotzdem ein paar Kinder aus der Nachbarschaft angezogen, die sich das Treiben angesehen haben.

Feuerwehrauto

Anschließend sollte mit einer Schwengelpumpe das Rohr durchgespült werden, aber diese versagte leider ihren Dienst und schaffte es nicht, das Wasser im Rohr zu halten. Auch die kleine Kärcher BP 3 Garden, die wir hierfür eigentlich vorgesehen hatten, brachte kein Wasser an die Oberfläche. Erst mit dem Hauswasserwerks eines zukünftigen Nachbarn, der heute zufällig ebenfalls dabei war, Wasser für seine Baustelle zu pumpen, waren wir dann erfolgreich. Anschließend haben wir das doch recht eindrucksvolle Loch wieder verfüllt.

Lochimboden

 

Tag 34: Der "Grundstein" ist gelegt

Seit heute sind die Maurer am Werk und ziehen die Wände hoch. Parallel dazu habe ich die äußere Anschlussfahne, die wir an den Ringerder legen lassen haben, abgedeckt und in das Innere des Gerätehauses gezogen. Diese dient hier als zusätzlicher Potentialausgleich, wenn dort später etwa für eine E-Auto-Ladestation einmal eine Unterverteilung benötigt werden sollte.

Der Grundstein wird gelegt

Ringerderfahne

Der Ringerder wird, im Gegensatz zum klassischen Fundamenterder, als geschlossener Edelstahlring unterhalb des Streifenfundaments verlegt. Dadurch bleibt die Erdung auch noch erhalten, wenn der Beton im Fundament durchgetrocknet ist und an Leitfähigkeit verloren hat. Die Anschlussfahne befindet sich in der Regel in der Nähe des Hausanschlusskastens.

Die Planen, welche die Bodenplatte abgedeckt haben, werden wir dazu nutzen, um den Erdhaufen abzudecken. Wenn es so funktioniert, wie wir es uns denken, sollte der Boden damit frei von Unkraut bleiben.

Heute Abend müssen wir dann auch schon das erste mal Wasser nachfüllen.

 

Internetausdrucker

Was wir gar nicht auf dem Schirm hatten, war die BG Bau, woran sie uns Ende Januar mit einer Aufforderung erinnerten, den Baubeginn doch bitte zu melden.

Da uns unklar war, was genau als Baubeginn gilt (Erdarbeiten, Grundplatte oder Maurerarbeiten) haben wir per E-Mail (genauer: über das Onlineformular mit Angabe einer E-Mail-Adresse) nachgefragt. Die Antwort kam... per Post 🤦:

Internetausdrucker

 

Tag 42: Verblendung

Nach den Außenmauern stehen inzwischen auch die Innenmauern, so dass wir einen ersten Eindruck von der Größe der Räume bekommen. Man sagt ja, dass viele Bauherren in dieser Phase besorgt sind, weil die Räume viel kleiner wirken als gedacht, aber das ist bei uns bisher nicht eingetreten. Vielleicht, weil wir uns mit dem Laserentfernungsmesser von Anfang an überzeugen konnten, dass die Maße und Abstände aus dem Grundriss eingehalten worden sind. Übrigens, so ein Laserentfernungsmesser – bei uns ein Bosch Zamo – ist einfach eine geniale Anschaffung. Nicht nur zum schnellen Vermessen der Räume, auch um z.B. die Größe der Kinder zu messen :-).

Kleine Anektote am Rande: es lohnt sich, täglich einmal auf der Baustelle vorbei zu schauen. Bei einem meiner Besuche war mir eine gerade begonnene Wand quer durch den zukünftigen Hauswirtschaftsraum aufgefallen, die dort natürlich nicht hin gehörte. Der Maurer oder einer seiner Kollegen hätte den Fehler zwar vermutlich im Laufe des Tages selbst bemerkt (spätestens, wenn er sich über die fehlende Anschlussstelle an der Außenwand gewundert hätte), aber so blieb der Aufwand für die Korrektur auf eine halben Steinreihe beschränkt. Abends stand die Mauer dann an der richtigen Stelle zwischen Hausanschlussraum und Bad. Und das war bisher auch der einzige Fehler, der uns aufgefallen ist.

Vor zwei oder drei Tagen wurde auch mit dem Klinkern der Fassade begonnen, so dass wir erstmals einen vollständigen Blick auf die ausgesuchten Klinker bekommen haben. Da es Lieferschwierigkeiten mit der von uns bevorzugten Sorte Bornholm gab, waren wir im Dezember auf unsere zweite Wahl Sylt umgeschwengt. Keine schlechte Entscheidung, so im Nachhinein – und mit Bornholm hätten wir noch mindestens einen weiteren Monat warten müssen. Die Bilder auf der Homepage des Herstellers geben übrigens beide Varianten nicht besonders gut wieder. Während Bornholm in echt deutlich heller und weniger gelb wirkt, ist Sylt doch ein ganzes Stück dunkler, als es auf den Bildern den Eindruckt macht.

Klinker ABC Sylt

Das Foto ist allerdings auch in der Dämmerung entstanden. Eventuell finden wir am Wochenende etwas Zeit, um ein Foto bei hellem Tageslicht zu machen.

Achja, die Pumpe war diese Woche auch noch ein Thema. Mit der Kärcher Home & Garden BP3 hatten wir ja keinen Erfolg, das Brunnenwasser ans Tageslicht zu befördern, so dass wir uns zunächst mit dem über 30 Jahre alten Hauswasserwerk meines Vaters beholfen haben. Das hat auch gut funktioniert, aber das Gerät war einfach viel zu schwer, um es ständig zu Baustelle zu transportieren. Jetzt tut eine Gardena Classic 3000/4 eco ihren Dienst. Die ist immer noch relativ leicht, schnell angeschlossen und liefert (wenn der trottelige Bauherr nicht die Anschlüsse für Druck- und Saugschlauch vertauscht) innerhalb weniger Minuten genügend Wasser, um den Tank schnell zu befüllen.

So eine Wasserpumpe funktioniert viel besser, wenn der trottelige Bauher nicht die Anschlüsse für Druck- und Saugschlauch vertauscht.

 

Tag 44: Die Klinker bei Sonnenlicht

Heute gab es endlich eine Gelegenheit, die Klinker bei hellem Sonnenlicht zu fotografieren:

Klinker im Sonnenlicht

Aus dieser Perspektive sind auch die unterschiedlichen Farbtöne der Mischung gut erkennbar.

Tag 55: Filigranbetondecke

Heute wurde die Filigranbetondecke auf das Erdgeschoss gelegt. Für uns bedeutet dies ein paar anstrengende Tage, da wir die Elektrik selbst machen, müssen bis Donnerstag Abend alle Kabel und Leerrohre verlegt sein, die in den Beton eingegossen werden sollen.

Filigran

Als ersten Schritt haben heute zwei Kollegen meines Elektrikers die Kernbohrungen für die LED-Spots gesetzt. Die entsprechenden Positionen habe ich zuvor mit einem Wachstift und einem Kreuzlinienlaser markiert. Danach wurden passende Dosen in die Löcher gesteckt, in die dann später die Spothalterungen eingesetzt werden. Die müssen noch fixiert werden, dazu werde ich von unten ein Brett an die Decke schrauben (Foto folgt).

Dummerweise wurden leider die sehr schweren Bewehrungsmatten genau an der Stelle abgelegt, wo später im Esszimmer eine von zwei Spotreihen leuchten soll. Eine Kernbohrung war dort also nicht möglich. Diese drei Löcher müssen wir daher am Freitag morgen nachholen, wenn die Bewehrung ausgelegt, aber bevor der Beton gegossen wird.

Morgen geht es nun erst einmal mit ein paar Helfern weiter. Die Kabel zu den Jalousien und zu den Leuchten müssen gelegt werden, und natürlich die Leerrohre für's Netzwerk und für die Präsenzmelder.

Tag 59: Das Erdgeschoss steht

Eigentlich Tag 56 und 57, aber wir brauchten an diesem Wochenende dringend eine kleine Pause :-)

Wie an Tag 55 angekündigt, lagen ereignisreiche Tage vor uns. Nachdem der Große in die Schule gefahren ist und der Kleine in den Kindergarten gebracht wurde, haben wir zunächst damit begonnen, die Kabel für die Beleuchtung einzusetzen. Da diese über zentrale KNX-Aktoren gesteuert werden soll, wurden die Leitungen sternförmig auf der Filigranbetondecke verlegt und mit Kabelbindern an der Bewehrung befestigt. Parallel zu uns waren auch die Handwerker von Röde und Vodde aus Wachtum im Einsatz, die die Rohre für die zentrale Wohnraumbelüftung gelegt haben.

Noch am Vormittag rief uns dann Herr Albers an und fragte, ob wir mit der Elektrik auch schon am Nachmittag fertig sein könnten, da es irgendeine Terminverschiebung beim Betonwerk gab und der Zeitplan daher vorgezogen werden sollte (wenn das so weiter geht, dann steht unser Haus nachher schon im Mai :D). Da wir nur mit zwei Helfern auf der Baustelle waren, war das natürlich nicht möglich. Wir haben uns dann auf den Kompromiss geeignet, uns zunächst auf die östliche Hälfte der Decke zu konzentrieren, damit die Arbeiter dort dann am Nachmittag schon einmal damit beginnen können, die restlichen Bewehrungsmatten dort auszulegen.

 

Rohre und Kabel

Unser ursprünglicher Plan, die Leitungen für die Rolladenmotoren ebenfalls von der Decke aus zu verlegen, musste aber dem Zeitdruck geschuldet entfallen. Wichtig war uns jedoch, die Leerrohre für die Ethernetleitungen auf jeden  Fall in der Betondecke zu verlegen, damit die Dosen mit möglichst wenig Biegungen erreicht werden können – auf dem Rohfußboden hätten wir die Rohre entlang der Wände schlängeln müssen, was viele Kurven und erschwertes Einziehen bedeutet hätte.

Alle Leerrohre und Kabel führen zu einem zentralen 10x30cm messenden Kabelschacht, der im Deckenwerk zuvor mit einem Platzhalter aus einem gipsartigen Material freigehalten wurde und sich direkt neben dem Sammelpunkt der Lüftungsrohre befindet. Am Ende wurden die Kabel und Leerrohre mit Kabelbindern verbunden, zusätzliche Rohre für das Obergeschoss eingesetzt und das ganze mit Bauschaum fixiert. Zu dieser Zeit war es schon dunkel, so dass wir uns die Baustelle mit LED-Scheinwerfern beleuchten mussten (das Foto entstand am nächsten Morgen). Dann haben wir einen letzten Rundgang gemacht, die verlegten Leitungen mit dem Plan abgeglichen und unser verdientes Feierabendbier genossen. Noch einmal unseren herzlichsten Dank an unsere beiden Helfer, Lars und Andreas. Ohne euch wären wir niemals rechtzeitig fertig geworden.

Kabelschacht von oben

Nachts lag ich (Roland) dann wach im Bett und ging im Kopf alle Kabel und Leerrohre durch, und pötzlich wurde mir klar, dass wir tatsächlich eine Leitung vergessen hatten. Trotz der Anstrengungen war von da an an Schlaf nicht mehr wirklich zu denken.

Morgens bin ich dann um kurz nach Sieben nach nur einer Tasse Kaffee direkt zur Baustelle gefahren und, tatsächlich, ein für die Deckenleuchte gebohrtes Loch war noch leer! Ich konnte das Kabel noch vor dem Erscheinen der Bauarbeiter verlegen und im Kabelschacht auch noch eine passende unverschäumte Lücke finden. Kurze Zeit nach den Arbeitern, die sich sofort daran machten, die noch fehlenden Bewehrungsmatten zu verlegen, erschienen dann auch die Elektriker mit dem Kernbohrer und kümmerten sich um die letzten drei Löcher, in welche später LEDs eingesetzt werden sollen.

Spots im Esszimmer

Gegen Mittag kam dann der Fahrer vom Betonpumpendienst und baute seine wirklich eindrucksvolle Pumpe auf. Auf den Betonmischer mussten wir noch ein wenig warten, aber um kurz nach 13 Uhr ging es dann endlich los. Der Beton wurde in die Pumpe gekippt und von den Arbeitern auf dem Dach verteilt, während der Pumpenfahrer mit einer Fernbedienung den Kran steuerte.

Pumpenkran

Ein paar kleinere Probleme gab es natürlich auch... der LKW einer Nachbarbaustelle hatte das Stromkabel beschädigt, so dass der Rüttler (eine Art großer Vibrator) zunächst nicht lief. An einer Stelle hob sich das Lüftungsrohr aus dem Beton, da es hier offenbar nicht ausreichend an der Bewehrung befestigt wurde. Das wird dann später unter dem Estrich verschwinden, nur während der Bauphase müssen wir wohl aufpassen, dass es nicht beschädigt wird. Wenn wir eine Dämmmatte zurecht schneiden und mit Bauschaum an der Stelle provisorisch aufkleben, sollte das als Schutzmaßnahme wohl ausreichen. Etwas schwerwiegender war, dass im Anschluss noch der Boden des Gerätehauses gegossen werden sollte, jedoch kurz vor Schluss der Beton nicht mehr ausreichte. Geschätzte 200 Liter fehlten noch. Eine Nachbestellung am Freitag Nachmittag erschien wenig aussichtsreich, und Reste von einer anderen Baustelle anzufordern hätte wenigstens eine weitere Stunde gedauert – doch der Pumpenfahrer musste eigentlich schon zum nächsten Auftrag. Die Lösung war dann, auf gut Glück den restlichen Beton aus der Pumpe in Schubkarren abzulassen. Auf diese Weise konnte auch tatsächlich die ganze Fläche noch ausreichend betoniert werden; bis zur eigentlich geplanten Höhe fehlten dann zwar noch 1 bis 2cm, aber die sollen später mit Estrich aufgefüllt werden.

Tag 80: Richtfest

Wenn man das Blog verfolgt, hätte man den Eindruck bekommen können, dass im Moment nicht viel auf unserer Baustelle passiert. Für KW 11 stimmt dies tatsächlich, da der anhaltende Regen jede Maurerarbeiten verhinderte. Die folgenden 14 Tage waren dann jedoch so ereignis- und arbeitsreich, dass wir nicht dazu gekommen sind, besonders viele Fotos zu machen - geschweige denn einen Eintrag für's Blog zu schreiben.

Am Donnerstag, also knapp zwei Wochen nach der Fertigstellung der EG-Decke, kam es zum ersten Treffen mit unserem Bauleiter, Lars von Basum. In einem netten Gespräch von über 1½ Stunden Dauer wurde einerseits ein Fragenkatalog abgearbeitet, in dem es um die nächsten anstehenden Maßnahmen und Schritte ging, aber auch unsere zwischenzeitlich angefallenen Fragen beantwortet. Bei dieser Gelegenheit haben wir dann auch erfahren, dass der Dachstuhl schon für kommenden Donnerstag bestellt ist und uns entsprechend nur noch eine Woche Zeit blieb, das Richtfest vorzubereiten. Aber dazu gleich mehr.

Das restliche Wochenende haben wir damit verbracht, im Erdgeschoss die Dosen für Schalter und Steckdosen zu senken. Unser Elektriker hat uns dafür eine entsprechende Maschine ausgeliehen, die nicht nur mehr Power als unser Bohrhammer hat, sondern auch die Arbeit deutlich erleichterte, da nicht bei jedem Schritt das Werkzeug am Bohrhammer gewechselt werden musste. Die Dosen wurden zunächst mit einer Bohrschablone von Kaiser vorgebohrt. In dieses Loche wird dann der Zentrierstift der Bohrkrone eingeführt und das Loch gebohrt. Zuletzt wird der Kern mit einem Meißel am Bohrhammer herausgeschlagen.

Als ersten Schritt habe ich (Roland) jedoch den Meterriss mit Hilfe eines Kreuzlinienlasers von Wand zu Wand übertragen. Damit er nicht mit dem offiziellen Meterriss verwechselt wird, habe ich bewusst eine andere Farbe verwendet und statt einer Linie mit einem Dreieck nur eine Linie mit der Zahl 100 angezeichnet. Der selbstausrichtende Laser hat sich dabei als sehr hilfreich erwiesen, denn am Ende betrug die Abweichung zum offiziellen Meterriss gerade einmal einen Millimeter.

Meterriss

Dieser Schritt ist wichtig, um die richtige Höhe der Dosen zu ermitteln. So werden etwa Steckdosen üblicherweise 30cm über dem fertigen Fußboden (OKFF) angebracht, was also 70cm unterhalb des Meterriss entspricht und durch die entsprechenden Markierungen an der Wand und der Laserlinie einfach abzumessen ist. Normale Schalter bzw. Taster werden in Höhe der Türklinke, also etwa bei 110cm OKFF angebracht. Da wir jedoch die Glastaster II von MDT einsetzen wollen, die mit einem Display für Temperatur, Uhrzeit, etc. ausgestattet sind, haben wir uns als Kompromiss für eine Höhe von 135cm OKFF entschieden. Auf dieser Höhe kann man das Display noch gut ablesen, während gleichzeitig die Kinder die Taster noch erreichen können. Vorsorglich haben wir aber in der regulären Höhe ebenfalls ein Loch gebohrt - diese Dose wird verschlossen, mit einem Magneten markiert und überputzt, kann also bei Bedarf später vergleichsweise einfach freigelegt werden, falls sich die Glastaster bzw. die Präsenzmelder in der Praxis nicht bewähren sollten und wir auf herkömmliche Taster wechseln möchten.

Ab Montag haben wir uns dann an die Vorbereitungen für das Richtfest gemacht. Sehr früh fiel die Entscheidung, die Feier auf zwei Tage aufzuteilen – am Donnerstag für die Handwerker, und am Freitag Abend für Freunde, Familie und Kollegen. Und es gab einiges zu tun... wir haben die Räume mit LED-Wannenleuchten als provisorische Beleuchtung ausgestattet; Latten an die Fenster genagelt und darauf Folie als Windschutz getackert; mit Holzlatten und wasserfestem PU-Schaum eine Barriere um die Treppenöffnung in der Decke gebaut, um das Wasser im Erdgeschoss zu reduzieren; das Haus durchgefegt und das teilweise Zentimeter hoch stehende Wasser nach draußen befördert; mit der Familie einen Richtkranz gebunden; Tische, Bänke, Grill, Getränke, Würstchen und Salate organisiert; und natürlich einen Haufen Einladungen ausgesprochen.

Tische und Bänke

Der Dachstuhl selbst wuchs durch die Zimmerei Diekmann in Windeseile. Am Donnerstag Morgen waren die ersten Sparren aufgestellt, ab Mittag wurden die Kehlbalken montiert und pünktlich gegen 16 Uhr war die Dachfolie mit der Lattung fixiert und der Richtkranz aufgestellt. Das Obergeschoss sieht jetzt richtig gemütlich und hell aus. Eigentlich müsste man die Wände weglassen und das ganze als Loft ausführen, aber da würde uns dann wohl das ein oder andere Schlaf- bzw. Kinderzimmer fehlen :-).

Loft

Als Nächstes wird die Klinkerverblendung des Wohnhauses vollendet, bzw. bei schlechtem Wetter die Innenwände im Obergeschoss gemauert. Sobald das Gebäude fertig ist, geht es mit dem Gerätehaus weiter.

Auch der genaue Projektzeitplan ist inzwischen eingetroffen, so dass wir unsere Eigenleistung nun genauer planen können. Wenn alles so abläuft wie geplant, dann werden wir nach exakt 9,5 Monaten Bauzeit im Oktober einziehen können.

Tag 89: Badbemusterung

Gestern stand ein Termin in der Badausstellung von Cordes & Graefe in Osnabrück an.

Wir wurden von der Ausbildenden, mit der Alice zuvor telefoniert hatte, empfangen und haben erst einmal alleine einen Rundgang durch die Ausstellung gemacht, um einen groben Gesamteindruck zu gewinnen. Freistehende Badewannen, "japanische" Toiletten mit eingebauter Popo-Dusche... wie bei allem am Bau kann man auch im Bad eine ganze Menge mehr Geld loswerden, als man zunächst denkt. Besonders fazinierend fand ich das WC, dessen Deckel sich bei Annäherung automatisch öffnete. Wenn je ein Klo bei Star Trek TNG gezeigt worden wäre - so hätte es vermutlich ausgesehen.

Für uns stand jedoch fest, dass wir unser Bad recht schlicht ohne unnötige Extravaganz haben wollten. Die in der Baubeschreibung von Schrandt vorgeschlagenen Standardkomponenten sind im Prinzip ganz gut, die kann man durchaus nehmen (von der extrem kompakten Einhebengarnitur Hansgrohe Talis S vielleicht mal abgesehen). Die Badewanne haben wir etwas länger gemacht, das WC ist ein spülrandloses mit einfacher zu reinigenden Kanten geworden, und die Duschabtrennung kommt nun ohne an der Scheibe besfestigte Griffe aus, so dass man sie mit einem Wasserschieber einfacher abwischen kann. Letztere sah auch deutlich hochwertiger als der Standard aus, hatte aber auch zur Überraschung der Auszubildenden fast den selben Listenpreis wie das Model in der Baubeschreibung.

Etwas schwierig ist, dass Schrandt kein Budget vorgibt, sondern konkrete Modelle, an denen sich die Auswahl orientiert. So blieb uns dann nur, anhand der Listenpreise der Hersteller abzuschätzen, wie hoch der jeweilige Aufpreis ausfallen wird. Das konkrete Ergebnis unserer Auswahl sollten wir dann in einigen Tagen von Schrandt oder vom Heizungsbauer erhalten.

Westansicht

Auf der Baustelle wachsen derweilen die Innenwände im Obergeschoss, und die Verblendung wird vollendet. Ich (R) habe die Stromkabel für die Spots im Dachüberstand an den Sparren verlegt. Da die Leitungen relativ lang geworden sind und ich eh noch einen 8-Fach-Schaltaktor übrig habe, habe ich spontan beschlossen, auf dem Dachboden eine Unterverteilung aufzustellen und von dort aus zu Schalten, statt die Leitungen wie ursprünglich geplant noch bis zum Verteiler im Erdgeschoss runter zu ziehen. So muss ich dann auch mit nicht ganz so vielen Leitungen die luftdichte Gebäudehülle durchstoßen, zu welcher der Dachboden nicht gehören wird.

An der Haustür, die vom Norderker überdacht wird, habe ich die Kabel für die Beleuchtung in der Filigranbetondecke vergessen. Das ist aber nicht ganz so problematisch, nun liegt das Kabel halt auf der Rohdecke des Erdgeschosses und wird später unterm Estrich verschwinden. Die im Kabelschacht zusätzlich verlegten Leerrohre haben sich damit aber schon bewehrt :-)

Apropos Leerrohre, das Einziehen der ersten Leitungen, die in der Betondecke verlegt sind, klappte bisher ganz gut. Nur bei den längeren 25mm-Rohren für die Netzwerkkabel werde ich mit der Staubsaugertechnik arbeiten müssen. Hier bin ich mit der Einziehhilfe jeweils an der letzten Biegung nicht vorbei gekommen.